PfadihuusZüri.ch

Vom Pfadiheim Oerlikon zum PfadihuusZueri.ch

Mit der Quartierplanung Leutschenbach war es spätestens im Sommer 2001 klar, dass massive Veränderungen auf unseren alten Pfadiheim-Standort in Oerlikon zukommen würden. Die Firma Karl Steiner AG plante einerseits auf der Wiese zwischen Pfadiheim und Messe-Parkhaus ein 9-geschossiges Bürogebäude. Andererseits war auf der anderen Seite des Pfadiheims – bis hinunter zur  Kehrichtverbrennungsanlage Hagenholz – eine Arealüberbauung in Planung.

Der Stiftungsrat suchte früh den Kontakt zu Behörden und Bauherren und war daher über den jeweiligen Planungsstand stets informiert. Der Stiftungsrat musste sich die Frage stellen, ob es in einem solchen Umfeld überhaupt noch möglich sein würde, einen sinnvollen Pfadibetrieb durchzuführen. Um dies abzuklären, wurde auch das Gespräch mit den Aktiven gesucht. Diese bestätigten den Eindruck des Stiftungsrates: Eine Pfadiübung im eigentlichen Sinn konnte im und ums Pfadiheim Oerlikon schon seit längerem nicht mehr durchgeführt werden. Die zahlreichen Neubauten hätten die Situation weiter verschlechtert. Selbst als Ausweichstandort bei schlechtem Wetter eignete sich das Pfadiheim Oerlikon nur bedingt. Oft war das Pfadiheim an Wochenenden vermietet, weshalb die Aktiven bei schlechtem Wetter kaum eine Übung spontan ins Pfadiheim verlegen konnten. Die Fremd-Vermietungen wiederum waren für das finanzielle Überleben der Stiftung unverzichtbar.

geschichte

Gründe für einen Umzug

Aus diesen Überlegungen heraus begann der Stiftungsrat Anforderungen an einen neuen Pfadiheim-Standort zu definieren. Ein Umzug kam für den Stiftungsrat nur in Frage, wenn sämtliche der folgenden Kriterien erfüllt waren:

  • geeigneter Standort für echten Pfadibetrieb (Wald in unmittelbarer Nähe)
  • attraktiver Standort für Fremdvermietungen (auch der Betrieb des neues Pfadiheims muss sich selbst finanzieren können)
  • parallele Nutzung durch Abteilung und Fremd-Mieter muss immer gewährleistet sein (auch ein spontanes Verlegen einer Übung ins Pfadiheim bei schlechtem Wetter muss möglich sein)
  • neues Grundstück muss Eigentum der Stiftung werden (kein Baurecht!)

Der Stiftungsrat legte immer grossen Wert darauf, sich von keiner Seite unter Druck setzen zu lassen. Die Szenarien „Bleiben“ und „Umzug“ wurden gleichwertig weiter verfolgt. Der Stiftungsrat machte gegenüber allen Seiten klar, dass ein Wegzug nur bei einer 100% befriedigenden und 100% pfadi-tauglichen Ersatzlösung in Frage kam. Die Möglichkeit eines Verbleibs in Oerlikon wurde immer offen gelassen.

Dem Stiftungsrat war es ein Anliegen, mit den zuständigen Behörden offen zu kommunizieren. Bei persönlichen Treffen mit verschiedenen Stadträten konnte der Stiftungsrat seine Anliegen schildern. Erfreulicherweise standen die politischen Verantwortlichen den Anliegen der Stiftung immer sehr positiv gegenüber und öffneten viele Türen bei den zuständigen Behörden.

Die Suche nach einem Standort für ein neues Pfadiheim

Von zentraler Bedeutung für einen möglichen Wegzug war von Anfang an die Frage, ob in der Stadt Zürich überhaupt ein geeigneter und attraktiver Standort für ein neues Pfadiheim gefunden werden konnte. Die Suche nach einem solchen Standort wurde mit grossem Aufwand vorangetrieben. Der Stiftungsrat evaluierte nicht weniger als 17 mögliche Standorte, unter anderem beim Hürstholz, beim Waidbad oder an der Hungerbergstrasse. Früh wurde der Kontakt mit den städtischen Behörden („Grün Stadt Zürich“) gesucht, welche ihrerseits im Januar 2002 fünf Standorte ins Gespräch brachten. Für jeden dieser Standorte wurden die Planungsgrundlagen und die Nutzungstauglichkeit minutiös abgeklärt.

Im Juni 2002 kam zu den vielen überprüften Standorten aufgrund einer Anregung des Zoodirektors Alex Rübel, selber ehemaliger Zürcher Kantonalfeldmeister (Kantonsleiter), ein weiterer dazu: der ehemalige Schiessstand Fluntern beim Zoo. Es stellte sich heraus, dass dieser Standort die von der Stiftung formulierten Anforderungen hervorragend erfüllt: Er grenzt unmittelbar an eines der attraktivsten Waldgebiete Zürichs an, ist sehr gut durch den ÖV erschlossen, eignet sich ausgezeichnet für Fremdvermietungen, und auch die planerischen Grundlagen (Bauzone) für einen Neubau waren gegeben.

Die Planung beginnt – das PfadihuusZüri.ch nimmt Gestalt an

Im Herbst 2002 konnte der Stiftungsrat der Stadt Zürich zwei Projektskizzen für ein neues Pfadiheim beim alten Schiessstand Fluntern vorlegen, die vom Architekturbüro architektick unter der Leitung der ehemaligen Gryfenbergerin Tina Arndt entwickelt worden waren. Kurz darauf teilte Stadträtin Martelli der Stiftung in einem Brief mit, dass die Prüfung der Projektskizzen im Gang sei und dass ein Verkauf des Grundstücks von der Stadt Zürich an die Stiftung grundsätzlich möglich sei. Der Stiftungsrat beschloss, für das Grundstück Schiessstand Fluntern ein Baugesucheinzureichen. Die Firma architektick arbeitete ein Projekt aus, das im Mai 2003 vorlag. Im September 2003 reichte die Stiftung auf der Basis dieses Projektes ein Baugesuch ein. Im Januar2004 wurde der Stiftung seitens Stadt die Baubewilligung für das geplante neue Pfadiheim erteilt.

Verträge mit der Firma Karl Steiner AG und der Stadt Zürich

An der Sitzung vom 5. Oktober 2005 beschloss der Stiftungsrat einstimmig, den Vertrag für den Verkauf des alten Grundstücks an der Andreasstrasse an die Firma Steiner zu genehmigen. Mit der Firma Steiner wurde vertraglich sichergestellt, dass die Abteilung Gryfenberg das Pfadiheim Oerlikon bis am 31. März 2007 nutzen kann. Der Kaufvertrag für das Grundstück beim Zoo wurde am 9. Januar 2006 im Notariat Hottingen unterzeichnet. Am 24. April 2006 erfolgte mit dem Abbruchbeginn des alten Schiessstandes der Spatenstich zum Bau des neuen Pfadiheims, dessen Eröffnung am 23. Juni 2007 gefeiert werden konnte.